Live besser performen – mit Live-Shopping.

Transkript des DMS Talk zum Nachlesen

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Herzlich willkommen und guten Abend zu unserem Webinar „Live Shopping – Behind the Scenes“. Nach dem großen Erfolg unseres letzten Termins (Live-Shopping allgemein) zeigen wir heute, wie man einen Livestream mit einfachen Mitteln aufsetzt. Natürlich ist das Studio-Setting – wie Sie gleich sehen – etwas größer. Aber wir zeigen auch, wie es klein und schlank geht.

Mein Name ist Oliver Nitz. Ich bin CMO bei Digitale Medien Systeme GmbH in Wien und führe Sie durch den Abend. Kurz zu DMS: Wir sind Digitalisierungspartner des Handels. Wir unterstützen Retailer in ihren Stores mit Digital Signage (Screens für Werbebotschaften, Image, Abverkauf, Ambiente), Mitarbeiter-Screens/Boards (bessere Information), In-Store Radio (Programm, Ausspielung, Rechte) sowie Frequenzmessung und mehr.

Ich freue mich, Sie aus diesem wunderschönen Studio begrüßen zu dürfen – das sehen Sie später auch in der Totale. Bevor ich die Referent:innen vorstelle, ein paar organisatorische Hinweise:
Wir haben bis 18:30 Uhr geplant und versuchen, es knackig zu halten – manchmal sorgen viele Fragen für etwas Überhang. Fragen stellen Sie bitte per Chat (oben rechts die zwei Sprechblasen, links vom Zahnrad). Name ins Namensfeld, Frage darunter. Außerdem – was wäre eine digitale Veranstaltung ohne Hashtag? #DMSTalk auf LinkedIn (kleiner Scherz am Rande; Facebook-Only ist heute mal Pech …).

Zu unseren Referenten: Wolfgang L. sitzt mir gegenüber – Experte für Foto-/Video-Content und Livestream-Setups – er zeigt nachher Setups und plaudert aus dem Nähkästchen. Draußen im „Außenstudio“ (Wetten-dass-Style) ist Christian Fischer, Outdoor-Enthusiast, mit Familien-Outdoor-Produkten. Hallo Christian!

Worum geht’s heute? Live Shopping – für die, die beim letzten Mal nicht dabei waren, zwei, drei Punkte: großer Trend aus China (9–10 % E-Commerce-Umsatz), teilweise mit sehr expressiven Präsentationsstilen – für Europäer gewöhnungsbedürftig –, aber mit immensem Abverkaufseffekt. In Deutschland sind v. a. Fashion-Retailer sehr aktiv (OTTO, Esprit u. a.). Amazon Live ist eine eigene Plattform: Creator stellen Produkte vor; gekauft wird – natürlich – bei Amazon.

Was bringt Live Shopping? Idealerweise als Serie (Lerneffekte!): Vertrauen in die Marke, Community-Arbeit, Werte transportieren, Authentizität, Glaubwürdigkeit. KPI-seitig: höhere Conversion (v. a. Bestandskund:innen), größerer Warenkorb, hohes Engagement (Live-Chat), sehr hohe Zufriedenheit (94 % in unseren Befragungen).

Live-Shopping besteht grob aus drei Bausteinen:

1. Produktion/Streaming, 2) Software (Onsite-Einbettung, Shop-Übergabe, Chat), 3) Aktivierung/Media (ohne Reichweite geht’s nicht). Mehr zur Software gibt’s im letzten Webinar (Website). Heute fokussieren wir Produktion & Setups.

Ablauf heute: kurze Außenschaltung zu Christian (stellt den tragbaren Outdoor-Grill „Scotty“ vor), dann Wolfgang mit technischen Möglichkeiten (viel Raum dafür), und danach Q&A.

Wolfgang, Foto/Video-Experte – was machst du und warum?
– Ich bin Content-Creator (Film/Foto) für Kund:innen. Vor ca. fünf Jahren startete ich mit Smartphone-Fotografie-Workshops. Am Anfang war das Interesse mager, heute ist es riesig – die Hersteller haben die Kameraqualität massiv forciert. Mein Ziel: Menschen befähigen, selbst Content zu produzieren (Social, Web). Im ersten Lockdown habe ich mich in Livestreaming für Webinare vertieft, vieles getestet, Fehler gemacht, Setups optimiert – inzwischen realisieren wir größere Events. Mir ist wichtig, zu zeigen, was hinter den Kulissen passiert: Kamera, Licht, Ton – die drei Grundpfeiler. Live lebt von Authentizität – wenn mal etwas passiert, steigt oft die Aufmerksamkeit (Stichwort: Hund/Kinder im Homeoffice). Technik darf nicht vom Inhalt ablenken; locker bleiben – mit Humor gewinnt man die Leute zurück.

Wir blenden gleich Wolfgangs Account/URL ein – dort gibt’s auch Workshops (mit Rabattcode via QR).
Wolfgang zeigt Smartphone-Setups: Apps für Filmen (FiLMiC Pro) und Livestreaming (Larix Broadcaster). Er koppelt sein Smartphone per Bildmischer ins System und zeigt Studio-Totale: Licht (Key/Fill/Background), mehrere Kameras, Regie (Video-Mischer), Audio-Mischpult – und erklärt: Ton ist wichtiger als Bildqualität. Wenn der Ton schlecht ist, schalten die Leute ab.

Mit Smartphone geht’s auch mobil: kleines Stativ/Rig (Griff, Halterung), LED-Licht, Ansteck-Mikro (idealerweise Funkstrecke, z. B. RØDE Wireless), weil Kabel im Live-Betrieb nerven. Kosten: FiLMiC Pro ~15 € (einmalig), Larix gratis. Rig + LED + Funk bleiben preislich überschaubar – für Einsteiger perfekt. Für Pro-Setups: Blackmagic ATEM (Video-Mischer), Kamera-HDMI→USB-Capture (Elgato Cam Link o. ä.), OBS (kostenlos) – aber: Der Hardware-Mischer ist ausfallsicherer als ein Laptop (Crash-Risiko).

Frage aus dem Chat: Wie kommt die Handy-Perspektive in den Stream?
– Über HDMI-Adapter (Lightning/USB-C → HDMI) oder AirPlay/Apple TV, alternativ per NDI/RTMP je nach Setup. Für Android gibt’s ähnliche Wege. Wichtig: Clean HDMI (ohne On-Screen-Infos).

Zubehör: Yoga-Stativ (Hochformat), Mini-Stative, Clip-Halterungen, LED-Panels. Hochformat ist durch Stories/Reels gängig – je nach Plattform sinnvoll.

Video-Einspieler/Werbeflächen?
– ATEM/OBS erlauben Roll-Ins (Sponsoren, QR-Codes, Umfragen via Mentimeter etc.). Gestaltungsspielraum groß – Pausenbranding, Interaktion, Live-Polls (z. B. Weinverkostung).

Wir schalten raus zu Christian (Außenstudio). Overlay zeigt Logo und Produkt; unten Chat-Leiste – so sieht eine Onsite-Live-Shopping-Oberfläche aus (Shop-Übergabe erfolgt im Shop des Anbieters; Warenkorb/Checkout bleiben bei Ihnen).

Christian zeigt den Scotty-Grill (zerlegbarer Gasgrill, ca. 3 kg):
– Die Tasche dient als Plane. Der Brennerstab (plus Gasleitung) ist integriert. Aufbau: magische Dreiecke stecken (selbsterklärend, Fehlersperre), Bodenplatte (Beschriftung nach außen), alles einhängen – stabil. Der Heizstab liefert im Sommer ~480–500 °C, im Winter ~300 °C. Wenn Gas leer ist, kann man Holzkohle/Holz nutzen (Einsatz beilegt). Für Gas nutzt man Standard-Kartuschen (Adapter für Flaschen möglich). Optionaler Deckel (im Winter, Back-Effekt) und zerlegbare Grillzange (mit Flaschenöffner). Reinigung: Edelstahlteile geschirrspüler-tauglich. Einsatz: Outdoor, Stadtpark, Balkon – sehr flexibel.

Er grillt einen Rindfleisch-Burger (ca. 5 Min. + Deckel für Hitze), toastet das Bun (direkt oder auf dem Deckel), richtet mit Tomate/Ketchup an. Fazit: familientauglich, Kinder können beim Aufbau helfen; nach ~60–70 Einsätzen noch top.

Zurück ins Studio: Fragen:

Support/Pro-Anwendung durch Wolfgang?**
– Ja. Ziel ist Enablement: Kund:innen sollen selbständig produzieren können. Workshops/Coachings verfügbar.

Anbindung Kameras ↔ Rechner: Cam Link, Wandler, ATEM?
– Alles getestet. Einsteiger: Kamera mit Clean HDMI → Capture Stick (z. B. Cam Link) → Laptop (Teams/Zoom/OBS). Pro: ATEM-Mischer (4–8 HDMI-Inputs), stabile Umschaltung, Roll-Ins, Multiview. OBS ist stark, aber abhängig vom Laptop; ATEM läuft 24/7 stabil.

Smartphone vs. Kamera – wann was?
– Smartphone: mobil, draußen, authentisch, schnell einsatzbereit. Kamera: stationär, konstante Optik, Wechseloptiken, bessere Low-Light-Performance, Multicam mit Mischer.

Kostenrahmen (Beispiele):
– ATEM Mini ab ~300 € (4 Inputs); größere Modelle ~1.000 € netto.
– Kameras (Blackmagic/Hybrid) ab ~1.000 € netto.
– Funk-Mikro (RØDE Wireless) ~250–300 €.
– LED-Panels/Rigs/Stative: modular, budgetabhängig.

Live-Software & Produktion:
– Lizenz der Live-Shopping-Software (White-Label) ohne Pflichtproduktion möglich; Produktion Inhouse oder mit DMS (mobil im Store, Studio-Betrieb, Mixed). Onsite-Einbettung, Chat, Produkt-Tiles, Warenkorb-Handover in Ihren Shop.

Wolfgang zeigt noch einmal den Multiview:
– OBS für Einspieler/Bauchbinden, ATEM für Video-Switching (8 Inputs), Stream Deck für Makros/Automationen, Multiview-Monitor (Kamera 1–3, Smartphone, Vorschau/Programm), Recording auf SSD/SD-Karte, Streaming (YouTube etc.).
Audio: ATEM-Audio-Panel/DAW-Einbindung für Pegel/Processing.

Frage: Wie werden verschiedene Ansichten am Monitor abgebildet?
– ATEM-Multiview (ein HDMI-Out zeigt alle Quellen + Preview/Program). Inputs: Kameras, Laptop/Slides, Smartphone (HDMI). Output: Program zum Encoder/Plattform, Multiview zum Kontrollmonitor.

Content-Weiternutzung (SEO/Content-Hub):
– Livestream aufzeichnen → Mediathek/On-Demand; daraus Shorts/Clips für LinkedIn/Instagram; Screens im Store/Backoffice (Mitarbeiter-Infos); Artikel/FAQs aus Q&A ableiten. Mehrfachverwertung erhöht ROI.

• Live Shopping als Serie planen (Rhythmus, Erwartungshaltung, Community).
• Onsite-Einbettung für Verweildauer und Conversion, Social als Zubringer nutzen.
• 20–30 Min. pro Show; pro Show 10–20 Produkte; lieber öfter live.
• Interne Expert:innen vor die Kamera (Glaubwürdigkeit, Tiefe).
• Ton priorisieren (Funk-Lavalier, Monitoring).
• Aktivierung: Newsletter, Social Teaser, Onsite Banner, Push.
• Shop-Übergabe: Produkte vorab pflegen (SEO-Titel, Bilder, Varianten), Rabattcodes prominent pinnen.
• Analytics: Viewer, Verweildauer, Chat-Interaktionen, CTR, Conversion, Warenkorb, Post-View-Umsatz.
• Content-Recycling: Mediathek, Snippets, How-to, FAQ.

Abschluss:
Vielen Dank fürs Dabeisein! Wir schicken den Aufzeichnungs-Link und die Tool/Equipment-Liste (Apps: FiLMiC Pro, Larix Broadcaster; Funk-Mikro: RØDE Wireless; Mischer: Blackmagic ATEM; Capture: Cam Link).
Fragen? Melden Sie sich gern – wir unterstützen bei Konzeption, Produktion (Studio oder mobiles Store-Setup), Software-Integration und Aktivierung.

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