GPS-Daten revolutionieren Zielgruppenanalyse: Präzises Marketing durch Bewegungsmuster.

Warum die Zielgruppenanalyse auf Basis von Bewegungsdaten wichtiger ist als je zuvor.
„Das Konsumentenverhalten hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Kaufentscheidungen werden heute zunehmend mobil, spontan und ortsabhängig getroffen – im Supermarkt, beim Stadtbummel, auf Reisen oder bei Veranstaltungen."
Für Unternehmen bedeutet das: Klassische Marktforschung mit Umfragen oder Panels liefern oft nur ein grobes Bild und reichen nicht mehr aus, um präzise Marketingentscheidungen zu treffen.
„Wer verstehen will, wie sich Kundinnen und Kunden tatsächlich verhalten, braucht echte Verhaltensdaten."
Genau hier kommen GPS-basierte Mikrodaten ins Spiel. Sie ermöglichen eine Zielgruppenanalyse, die nicht nur demografische Merkmale erfasst, sondern reale Bewegungen und Aufenthaltsorte sichtbar macht.
Sinus-Milieus in Österreich – bewährt, aber begrenzt.
Die Sinus-Milieus, entwickelt und etabliert von Integral und MB-Micromarketing, haben jahrzehntelang die Markt- und Sozialforschung in Österreich geprägt. Sie beschreiben die Gesellschaft anhand von Werten, Lebensstilen und sozialen Schichten. Für viele Marketingstrategien sind sie bis heute eine wertvolle Grundlage.
Doch in einer immer stärker fragmentierten Konsumwelt stoßen sie an Grenzen. Sinus-Milieus sind zu grob für lokale Kampagnen, zu statisch für dynamische Konsumtrends und nicht ortsbezogen genug, um fundierte Standortentscheidungen oder präzise Außenwerbung zu ermöglichen.
Bewegungsdaten statt Befragung – wie GPS echte Audiences schafft.
Der große Vorteil von GPS-Daten liegt darin, dass sie nicht auf Erinnerungen oder Selbstauskünften basieren, sondern tatsächlich gemessen werden. Während klassische Befragungen mit Erinnerungsfehlern, geschönten Angaben und begrenzten Stichproben zu kämpfen haben, liefern GPS-Daten ein objektives Bild des Verhaltens.
Smartphones erfassen anonymisiert, wann, wo und wie lange sich Menschen aufhalten. Alle besuchten Orte werden berücksichtigt – vom Supermarkt über die Gastronomie bis hin zu Sportstätten, Bahnhöfen oder Veranstaltungen. Auch Wege und Uhrzeiten werden sichtbar: Man erkennt nicht nur, wo jemand war, sondern auch in welcher Reihenfolge Orte besucht wurden.
So entstehen reale Zielgruppen-Segmente: Pendlerinnen und Pendler, die morgens Kaffee to go kaufen, Besucherinnen und Besucher, die nach dem Kino ins Restaurant gehen, oder Shopper, die regelmäßig samstags Einkaufszentren besuchen. Diese Audiences basieren nicht auf Theorien, sondern auf tatsächlichem Verhalten – und machen Micromarketing dadurch extrem wirksam.
Mobilfunkdaten vs. GPS – ein entscheidender Unterschied.
Manchmal werden auch Mobilfunkdaten als Basis für Standortanalysen genutzt. Diese stammen aus der Triangulation zwischen Funkzellen, also dem Einwählen von Handys in verschiedene Antennen. Für großflächige Analysen können sie wertvolle Trends sichtbar machen – doch die Genauigkeit ist begrenzt.
Je nach Netzabdeckung liegen die Standortdaten oft im Bereich von mehreren Hundert Metern, in ländlichen Regionen sogar im Kilometerbereich. Damit lässt sich nicht eindeutig feststellen, ob jemand tatsächlich im Geschäft war oder nur in der Nähe vorbeiging.
„GPS-Daten hingegen liefern eine Genauigkeit von rund drei Metern. Sie zeigen klar, welche Orte tatsächlich besucht wurden und wann." Damit lassen sich Bewegungsmuster präzise nachvollziehen und Marketingmaßnahmen exakt anpassen. Mobilfunkdaten sind damit eher für Makrotrends geeignet, während GPS die Basis für wirklich zielgenaues Micromarketing bildet.
Praxisbeispiele für GPS-basiertes Micromarketing.
- FMCG und Retail: Ein Hersteller kann mit GPS-Daten erkennen, welche Filialen von welcher Zielgruppe besucht werden – und seine Promotions zeitlich genau dort platzieren, wo die größte Wirkung entsteht.
- Digitale Außenwerbung (DOOH): Screens an Bahnhöfen oder Tankstellen werden nur dann bespielt, wenn relevante Zielgruppen tatsächlich vor Ort sind. Kampagnen lassen sich dynamisch an Tageszeit, Wetter oder Events anpassen.
- Eventmarketing: Marken können GPS-Daten nutzen, um Besucherinnen und Besucher schon vor einem Event zu identifizieren, währenddessen gezielt anzusprechen und danach die Customer Journey weiter zu begleiten.
So gelingt der Umstieg von Sinus-Milieus zu GPS-Daten.
Die bewährten Sinus-Milieus müssen nicht ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt werden. Ihre soziologischen Einblicke bleiben wichtig – doch für operative Marketingmaßnahmen sollte man sie mit GPS-Daten kombinieren.
- Unternehmen behalten die Milieus als Orientierungsrahmen.
- Standortdaten helfen, Filialnetzentscheidungen oder neue Geschäftsmodelle zu validieren.
- Echtzeitdaten ermöglichen situatives Marketing – genau im richtigen Moment am richtigen Ort.
- Tools und Anbieter im Bereich GPS-Analyse liefern die notwendige Präzision, um Zielgruppen messbar und direkt aktivierbar zu machen.
Fazit – Zukunftsfähiges Marketing braucht GPS-Daten.
„Die Zukunft der Zielgruppenanalyse liegt in der Verknüpfung von soziologischen Modellen und GPS-basierten Bewegungsdaten." Nur so entstehen echte, messbare Zielgruppen, die nicht aus Befragungen abgeleitet sind, sondern auf realem Verhalten basieren.
Unternehmen, die diese Daten nutzen, reduzieren Streuverluste, treffen präzisere Standortentscheidungen und steuern Kampagnen effizienter. Damit sichern sie sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil – und bringen ihr Marketing auf die nächste Stufe.